CMD

Craniomandibuläre Dysfunktion

Wenn das Zusammenwirken von Zähnen, Kaumuskulatur und Kiefergelenkt gestört ist, spricht man von CMD. Diese Funktionsstörung wirkt sich auf den ganzen Körper aus und kann zu diversen Beschwerden führen, die man erst einmal kaum mit den Zähnen in Verbindung bringt: Nacken- und Rückenschmerzen, Migräne, Halsschmerzen, Magen-Darm-Probleme, sowie Tinitus, Heiserkeit und Sprechstörungen, Taubheitsgefühle in Armen und Fingern, Sehstörungen, ebenso wie Schlafprobleme, Schwindel oder Depressionen können durch einen Fehlbiss verursacht werden.

© proDente e.V./Peter Vogt

© proDente e.V./Peter Vogt

Der Mund und seine anatomische Umgebung beeinhalten ein Drittel aller Nerven. Durch eine Verschiebung im Kiefergelenk, Asymmetrie im Biss oder muskuläre Probleme kommt es zu Beschwerden, die häufig falsch interpretiert und entsprechend behandelt werden. Zudem drücken Verspannungen in der Gesichtsmuskulatur auf Nerven, reizen oder blockieren sie, was wiederum in den unterschiedlichsten Körperregionen Schmerzen auslösen kann.

In der Literatur wird die CMD mit 5 bis 10% angegeben. Oft haben betroffene Patienten eine jahrelange Odyssee hinter sich, bis sie eine Diagnose bekommen.

Leider kennen sich auch viele Ärzte nicht mit der Materie aus und gehen bspw. bei Symptomen wie Knieschmerzen nicht davon aus, die Ursachen bei den Zähnen zu finden. Dabei kann man dem Problem mit verschiedenen Maßnahmen der Funktionsanalye auf die Spur kommen. Dazu gehören elektronische Bisskontrolle, Messung von Kaumuskeln und Kieferbewegungen, Geräuschanalyse der Kiefergelenke, sowie Röntgen und MRT-Aufnahmen.

Das Ziel ist es, die Ursachen für eine Fehlstellung herauszufinden. Diese liegen manchmal weit zurück in der Kindheit: Viele Neugeborene haben durch eine verkrümmte Haltung im Mutterleib oder durch ein Geburtstrauma bereits eine falsche Kopfhaltung, wodurch es zum asymmetrischen Wachstum des Kauapparates kommt. Weitere Ursachen sind Unfälle, Haltungsschäden, aber auch Ernährung, Karies und falsche Atmung.

Beheben kann man all diese Symptome mit Schienentherapie, Bisskorrektur und Kieferorthopädie.


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